Inhaltsverzeichnis
ToggleWas brauchen unsere Kinder, um sich gesund und positiv entwickeln zu können?
Das ist eine Frage, die sich viele Eltern stellen und oftmals die falschen Entscheidungen treffen. Sie wollen ja nur das beste für ihr Kind.
Kinder „wünschen“ sich sehr viel, jedoch stillen sie damit oftmals nicht ihre Bedürfnisse damit, sondern werden durch äußere Einflüsse zu Entscheidungen gedrängt (Werbung, Freundeskreis, Gruppenzwang).
In diesem Beitrag möchte ich deine Sinne schärfen, damit du (gemeinsam mit deinem Kind) alle wichtigen Bedürfnisse (und nicht Wünsche) abdeckst, damit dein Kind ein gesundes und vor allem positives Leben aufbauen kann.
Wenn ich dich weiterhin auf dieser Reise unterstützen soll, melde dich gerne für mehr Anregungen und Tipps bei meinem Newsletter an.
Grundbedürfnisse eines Menschen
Jedes Kind (bzw. jeder Mensch) ist anders und hat auch leicht andere Bedürfnisse. Was auch gut ist, sonst wäre das Leben und das Zusammenleben sehr langweilig.
Dennoch wurden die menschlichen Grundbedürfnisse immer wieder von Experten beleuchtet und zusammengefasst.
Das berühmteste Modell, die Maslow’sche Bedürfnispyramide, möchte ich dir hier kurz vorstellen.
- Physische Grundbedürfnisse: Essen, Trinken, Atmen, Gesundheit, Kleidung
- Sicherheits-Bedürfnisse: Wohnung, Recht und Ordnung, Sicherheit, festes Einkommen
- Soziale Bedürfnisse: Freunde, Liebe, Familie, Platz in einer Gemeinschaft, soziale Zugehörigkeit
- Wertschätzung und Anerkennung: Lob, Erfolg, positive Beachtung, Einfluss
- Selbstverwirklichung/Glück: das Leben in Freiheit selbst gestalten, Individualität, Talententfaltung
Nur wenn die unterste Stufe gedeckt und befriedigt ist, kann sich der Mensch auf die Darüberliegende konzentrieren.
Das bedeutet: Wenn Grundbedürfnisse und Sicherheit und Wohnung nicht gedeckt sind (weil aus armen Verhältnissen oder Krieg/Pandemie) kann eine Entwicklung im sozialen Bereich nicht oder sehr zaghaft stattfinden.
Auch kann der Mensch NIE zum Glück und zur Selbstverwirklichung gelangen, wenn die unteren Bereiche nicht abgedeckt werden.
Was sind nun die Bedürfnisse von Kindern?
Ich zeige dir nun kurz grob auf, in welche Kategorien sich die kindlichen Bedürfnisse gliedern und werde weiter unten dann genau auf die Bedürfnisse von Schulkindern, mit Beispielen und Möglichkeiten zur Förderung, eingehen.
Die Abdeckung der kindlichen Bedürfnisse sind auch in der Kinderrechts-Konvention der UNICEF aufgelistet, somit ein globales Kinderrecht!
1. Bedürfnis nach beständiger und liebevoller Beziehung:
Je nach Alter sollte das Kind zumindest 1 Bezugsperson, besser 2-3 Bezugspersonen haben.
2. Bedürfnis nach körperlichem Wohl und Sicherheit
Wenn dieses Bedürfnis nicht gestillt wird, kann es zu Entwicklungstrauma kommen.
3. Bedürfnis nach Individualität und persönlichen Erlebnissen
Das Kind möchte seine Einzigartigkeit kennen und leben lernen.
4. Bedürfnis nach entwicklungsorientierter Erziehung
Es ist wichtig altergerechte und entwicklungspsychologisch angebrachte Erziehungsmaßnahmen zu setzen.
Zum Beispiel bringt es nicht vom Kind bereits mit 2 oder 3 Jahren eine Selbstständigkeit vorauszusetzen, da das Gehirn dafür erst mit etwa 5-6 Jahren bereit ist.
5. Bedürfnis nach Struktur und Orientierung
Kinder mit festen Ritualen im Alltag und gesetzten Regeln fühlen sich wohlen und aufgehobener, da diese für die einen Schutzraum bieten.
6. Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Gemeinschaft
Hier ist die kulturelle, gesellschaftliche und/oder religiöse Gemeinschaft wichtig.
Auch ein Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gruppe mit Gleichaltrigen wird immer wichtiger, je älter Kinder werden.
Wie oben erwähnt ist zu Begin nur 1-3 Bezugspersonen wichtig, Schulkinder verlangen dann schon nach mehr Bezugspersonen, um ihre Bedürfnisse zu stillen.
7. Bedürfnis nach Zukunftssicherheit
Dieses Bedürfnis trägt sehr stark zur Bildung der psychischen Resilienz bei Kindern bei.
Darüber findest du mehr in meinem Artikel über Resilienz.
Wie erkenne ich die Bedürfnisse meiner Kinder?
Kinder äußern ihre Bedürfnisse oft mit Ausdrucksformen oder Worten, die sehr schwer verständlich sind, für uns Erwachsene.
Kannst du dich noch daran, erinnern, wie du es geschafft hast deinem Baby von Augen und Mimik abzulesen, welches Bedürfnis es hat?
Durch eine einfühlsame, sorgfältige und konsequente Beobachtung kannst du die Mimik und Gestik sowie die verbalen Äußerungen richtig zu deuten.
Je älter deine Kinder werden, desto mehr kannst du sie auf dem Weg begleiten ihre Emotionen und Bedürfnisse kennen und erfüllen zu lernen.
Wie du mit deinen Kindern über Gefühle und Emotionen reden kannst und sie sie ausdrücken lernen , habe ich dir in meinem Artikel über Emotionen bereits erklärt. Dort findest du auch Verbindungen zu den Bedürfnissen.
Was sind bestimmte Bedürfnisse nach Altersgruppen?
Neben den Grundbedürfnissen wie Essen, Gesundheit, Körperhygiene, Liebe und Sicherheit, etc. kristallisieren sich in den unterschiedlichsten Altersstufen noch weitere Bedürfnisse heraus, die es gilt adäquat zufrieden zu stellen.
0-3 Jährige
- Kinder brauchen einen verlässlichen Tagesablauf mit vielen Ritualen. Das gibt ihnen Sicherheit und sie lernen Reihenfolgen und Abläufe kennen. Z.b.: Hände waschen vor und nach dem Essen, morgens und abends Zähne putzen (teil einer Routine, welche täglich gleich sein sollte). Kind weiß dann, dass nach dem Aufstehen, Frühstücken, Zähne putzen und Anziehen gespielt wird oder es in den Kindergarten/Krabbelstube geht.
- Kinder brauchen auch Möglichkeiten für neue Erfahrungen: z.B. Spielplätze, neue Umgebungen erkunden, Lernsituationen für Kinder organisieren, neue soziale Kontakte knüpfen,…
- Kinder brauchen Begleitung für die neuen Erfahrungen, die sie machen.
- Außerdem benötigen so junge Kinder Hilfe bei der Körperpflege.
- Und einen Rückzugsort für eigene Körpererfahrungen. Lasse dein Kind sich erforschen!
3-6 Jährige
Auch zu dieser Altersgruppe sei schnell gesagt, dass Kinder im Kindergartenalter
- Sichere Strukturen (Routinen und Rituale im Alltag),
- Verlässliche Bezugspersonen (mehr 3 Erwachsene),
- Entscheidungsmöglichkeiten im Alltag (Essensplan, Ausflugsorte,…),
- Mehr Bewegung,
- Und Freiraum,
- sowie Zeit zum Lernen, brauchen.
6-10 Jährige
Kinder haben beim Schuleintritt mit vielen Veränderungen im Innen und Außen zu kämpfen.
Es ist für sie oftmals eine (über)fordernde Situation, die vielleicht mit dem Entstehen von neuen Emotionen und Bedürfnissen einhergehen.
Somit ist es für uns Erwachsene (Eltern und Bezugspersonen in der Schule) noch wichtiger auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder einzugehen.
Wie du das auf spielerischer Art und Weise machen kannst, erkläre ich dir im nächsten Artikel.
Jetzt sei gesagt, dass Kinder ab dem Alter von 6 Jahren viel Aufmerksamkeit und Zuneigung brauchen.
Diese kannst du deinem Kind in Form von Lob und Anerkennung schenken:
- Frage dein Kind jeden Tag, was es in der Schule erlebt hat.
- Hören dabei aktiv zu, stelle auch Fragen, damit dein Kind weiß, dass du interessiert bist.
- Befürworte neue Freundschaften in der Klasse, damit dein Kind sich wohl fühlen kann.
- Hebe die Frustrationstoleranz deines Kindes und bestärke dein Kind dabei Fehler zu machen, damit es daraus lernen kann. Wichtig ist , dass es weiß, dass es keine Niederlagen sind!
Ein weiteres Bedürfnis in diesem Alter ist die körperliche Betätigung nach der Schule.
In meinem Artikel über „Bewegte Pause“ habe ich auch kurz angeführt, dass sich Kinder anstatt den 2 vorgesehenen Stunden nicht einmal 1 Stunde pro Tag bewegen.
- Gib deinem Kind auch freie Nachmittage um sich körperlich, draußen auszuleben!
- Ich habe dir in meiner Mini-Serie schon einige Übungen für Bewegte Pause gezeigt, schau sie dir gerne noch einmal an!
- Herumtollen mit Freunden
- Sportvereine
- Ein langer Spaziergang mit dem Hund, ist auch eine Möglichkeit für dein Kind sich zu bewegen.
Das nächste wichtige Bedürfnis von Schulkindern ist die Förderung der kindlichen Kreativität.
In der Schule wird den Kindern leider viel zu schnell das selbstständige Denken und Handeln abgestellt und sie sollen nach einem Schema lernen und handeln, damit alle gleich sind.
Jedoch ist das Gift für die menschliche Entwicklung, denn auch Kinder wollen und können sich Individuell entfalten.
Diese Kreativität kann dann in mehreren Formen gefördert werden:
- Basteleien zu Festen und Feiern
- Alltagsgegenstände selbst herstellen
- Spielen ohne Regeln/ bzw. Regeln neu erfinden
- Kochen
- Backen
- Ideen der Kinder aufgreifen und annehmen
Lob und Anerkennung und das Wahrnehmen der positiven Seite des Kindes können durch kurze Pausen im Alltag und kurze Entspannungsmomente besser erkannt und dann gefördert werden.
Um einige dieser Pausen im hektischen Treiben zu erlangen, kann ich dir meine vielen Übungen zum Thema „Achtsamkeit“ anbieten.
Was bringt es dir, wenn du durch den Tag hetzt und nicht erlebst, wie großartig dein Kind eigentlich ist.
Auch dein Kind braucht Pausen und lernt dadurch sich selbst zu loben und anzunehmen.
Zu den oben genannten Aspekten passt auch gut das nächste Bedürfnis: das Bedürfnis nach Zeit, das Erlebte zu verarbeiten.
- Vielleicht helfen deinem Kind Bücher
- Oder Meditationsapps
- Oder Übungen, um sich zu beruhigen und zu entspannen.
Damit es Erlebnisse verarbeiten kann, muss und möchte das Kind auch etwas Neues erleben.
- Hilf deinem Kind dabei und gestaltet zusammen eine Liste mit Dingen, die dein Kind gerne im Laufe des Jahres erleben möchte. Dann hast du Ideen für Geburtstagsausflüge, Urlaube, Belohnungen für großartige Leistungen,…
Und zuletzt fällt mir noch das Bedürfnis nach optimalen Lernvoraussetzungen ein.
- Das Schaffen einer optimalen, positiven und gesunden Lernumgebung ist oftmals nicht leicht, doch mit diesen Tipps und Tricks kannst du es auch bei dir zuhause umsetzen.
Jugendliche
Jetzt kommen wir zu der mitunter „schwierigsten“ Altersgruppe, was das Erkennen und Verstehen von Bedürfnissen angeht. Das liegt daran, dass die Jugendlichen meist selbst nicht genau wissen, was sie eigentlich wollen.
Ein pubertierender Jugendlicher hat drei Grundbedürfnisse (neben den Bedürfnissen nach Maslow):
- Sicherheit/Geborgenheit,
- Akzeptanz/Wertschätzung
- und Selbstbestimmung.
Mach dir mit Jugendlichen bitte keinen allzu großen Druck, denn du wirst nicht alles RICHTIG machen können. Meine Tipps können dir helfen es LEICHTER zu machen:
- Bereite dich rechtzeitig auf diese PHASE vor!
- Sprich auch mit deinem Kind über diese Phase des Lebens, denn es weiß selbst oft nicht was in ihm vorgeht und ist verwirrt!
- Spreche in ICH-Botschaften! Also alle Sätze aus deiner eigenen Sicht sprechen und deine Gedanken und Gefühle darlegen. „Du bist zu spät!“ „Du bist unzuverlässig!“ Diese Sätze greifen dem Gegenüber an und er wird blockieren und nicht kooperieren. Im Gegensatz wirken die Sätze: „Ich habe mir Sorgen gemacht!“ „Ich werde unruhig, wenn du nicht nach Hause kommst!“ deeskalierend und hoffen auf Anspruch des Jugendlichen.
- Wie oben bereits erwähnt, benenne deine eigenen Gefühle (sei deinem Kind ein Vorbild). Übungen dafür findest du in diesem Artikel (über Gefühle reden lernen, sollte man schon in früheren Jahren, damit sie es dann bis zur Pubertät verinnerlicht haben)
- Verzichte auf Ironie und Sarkasmus. Versuche dein Kind in dieser Zeit auch nicht zu Erniedrigen.
- Entschuldige dich beim Übertritt einer Grenze (sei hier wieder ein Vorbild).
- Fördere das Selbstvertrauen deines Kindes, indem auch du ihm mehr zutraust! Ein Anfang steckt in diesem Artikel über die Stärkung der Resilienz.
- Lass dir nicht auf der Nase herumtrampeln, setzte Grenzen und Regeln und halte sie auch ein!
- Nimm das Verhalten deines Kindes nicht persönlich!
- Versuche bereits im Vorfeld (also bis zum Alter von 10 Jahren etwa) eine gute Basis in der Beziehung zu deinem Kind auszubauen.
- In der der Pubertät ist jetzt die Zeit gekommen loszulassen.
- Positiv Denken und Lob und Anerkennung schenken
Auch die Pubertät geht mal vorbei!
Dieser Blogartikel beinhaltet Werbung in Form von Affiliate Links oder Sponsored Posts.
Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind Affiliate–Links. Wenn du mehr zu Werbung auf meinem Blog wissen möchtest, lies hier weiter!
Wie bereits erwähnt bereite dich darauf vor, damit sie dich nicht von einem auf den anderen Tag plötzlich überrascht. Am besten tust du das, wenn du mich weiterhin auf meinem Blog und meinen Sozialen Medien begleitest!
Ich hoffe dieser theoretische Einblick zu den Bedürfnissen der Menschen, hat dir und deiner Familie, ein wenig dabei geholfen, wieder mehr zu euch selbst zu finden!
Wie du mit deinem Kind, auf spielerische Weise, den Unterschied zwischen Wünsche und Bedürfnisse erarbeiten kannst, erzähle ich dir in meinem Blogartikel, der im Dezember erscheinen wird.
Passend zum Thema Weihnachten und Geschenke wird es darin um die Erarbeitung von Bedürfnissen vs. Wünschen gehen!
Wünscht du dir ein Anti-Stress Training für deine Kinder? Dann melde sie doch gleich bei meinem Harmony4Kids Training an!
Warum Kinder Auszeit brauchen?
- Leistungsdruck
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Probleme in der Schule
- Mobbing
- Reizüberflutung durch digitale Medien
- Familiäre Herausforderungen
montags 16.00-17.15 im VJH Pottendorf
Das Harmony4Kids Programm (7-14 Jahre)
Ich schaffe einen Platz, an dem Kinder 1x wöchentlich Kraft schöpfen durch:
- Yoga
- Meditationen und Atemübungen
- Spiel, Tanz und Sport
- Kreative Impulse
- Naturerlebnisse
- Selbstbewusstsein stärken
- und einfach Kind sein können.
Anmelden unter: 0650/3336053 oder unter lebe.in.harmony@gmail.com