Mit Stressampel und Stresswaage-kinderleicht Stress erklären

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Stress ist auch für Kinder eine Realität, doch sie sind sich oft nicht bewusst, was es ist oder wie man damit umgeht.

Wie erklären wir Kindern Stress, so dass sie es verstehen und wissen, wie man es verwalten kann?

Statistiken haben gezeigt, dass 75% der Eltern sich Sorgen um den Stress ihrer Kinder machen, aber du muss nicht verzweifelt sein – hier gibt es eine Möglichkeit, sie zu unterstützen.

Mit klaren Erklärungen und positiven Strategien kannst du deine Kinder dazu bringen, Stress besser zu verstehen und zu bewältigen. Diese erfährst du in meinen Blogartikel und meinen Produkten und Tipps, die ich für dich und deine Kinder gestalte und anbiete!

In diesem Artikel stelle ich dir zwei Strategien vor, damit du deinen Kindern Stress leicht erklären kannst.

Zuallererst klären wir was ist Stress? eigentlich ist!

Stress ist ein Spannungszustand des Körpers.

Sozusagen ein Aktivierungsprozess auf alle Anforderungen, mit denen wir im Alltag konfrontiert werden.

Das Gehirn entscheidet binnen Bruchteilen einer Sekunde, ob die Situation, mit der das Kind konfrontiert ist, eine Gefahr darstellt oder nicht.

Es aktiviert ein „Notfall-Programm“, welches eine Verhaltensanpassung zur Sicherung des „Überlebens“ gewährleistet.

Diese Reaktion auf einer gefährlichen Situation, tragen wir seit der Urzeit in unseren Genen.

Damals musste der Mensch vor einem menschenfressenden Säbelzahntiger fliehen, was heute zum Glück nicht mehr der Fall ist.

Doch nehmen unsere Kinder andere Herausforderungen, wie

  • Zeitdruck,
  • Versagensängste,
  • Lärmbelästigung,
  • Krankheit,
  • Leistungsdruck,
  • Mobbing,….

war.

Diese triggern das Gehirn und lösen durch hormonelle und neuronale Abläufe Stressreaktionen aus.

Wenn du mehr über Stress wissen möchtest, lies gerne meine Artikel „Wie merke ich, dass Stress mich krank macht?”

Die Stress-Ampel

Die Stressampel ist ein Modell zur Erklärung der Komponenten von Stress.

Der Aufbau anhand der drei Ebenen ist leicht verständlich und daher gut geeignet, Kindern zu zeigen, dass Stress aus mehr besteht als aus den außen stammenden belastenden Faktoren (Stressoren). Dafür findest du in meinem E-Book auf Seite 7 ein passendes Arbeitsblatt zum Ausfüllen.

ROT: Ich gerate in Stress, wenn…

Stressoren

(äußere Faktoren)

  • Leistungsanforderungen
  • Zuviel Arbeit
  • soziale Konflikte
  • Zeitdruck
  • Störungen

GELB: Ich setze mich selbst unter Stress, indem …

Motive

Einstellungen

(Stressverstärker)

  • Ungeduld
  • Perfektionismus
  • alles kontrollieren wollen
  • nicht um Hilfe bitten
  • Selbstüberforderung

GRÜN: Wenn ich im Stress bin, dann …

Stressreaktion

(langfristig)

Erschöpfung

Krankheit

  • körperliche Aktivierung
  • psychische Aktivierung

Die drei Bereiche verdeutlichen bereits, dass das ERLEBEN von STRESS mehr beinhaltet als nur äußere Faktoren (roter Bereich).

Der gelbe Bereich bezieht ganz klar das Individuum in das Stress-geschehen und dessen Entstehung, mit ein.

Der grüne Bereich verdeutlicht, dass Stress auch Konsequenzen nach sich zieht.

1. Stressoren

Die äußeren Faktoren für Stress werden Stressoren genannt.

Man unterscheidet dabei ganz allgemein:

  • körperliche Stressoren (z. B. Hitze, Kälte, Lärm, Hunger, Infektionen und Verletzungen)
  • seelische Stressoren (z. B. kritische Lebensereignisse, Versagensängste, Zeitdruck, Leistungsüberforderung bzw. Leistungsunterforderung und Prüfungssituationen)
  • soziale Stressoren (z. B. bei Konflikten, Meinungsverschiedenheiten, Verlust von Angehörigen, Ablehnung durch andere Menschen, Isolation, Gruppendruck, Rivalität und Intrigen)
  • chemische Stressoren (z. B. Drogenmissbrauch, Chemikalien im Beruf)
  • Stressoren im schulischen Bereich (z.B. bürokratische Strukturen, steile Hierarchien, unklare Kompetenzen, Rollenkonflikte, Übermotivierung, Unsicherheit, Ängste, mangelnder Bezug zur Arbeit, Konflikte zwischen Familie und Karriere)
  • Stressoren im familiären Umfeld (z.B. Krankheit, Scheidung, finanzielle Probleme oder auch Streitigkeiten)
  • Stressor Freizeit; da eine zu straffe Zeiteinteilung keine Freiräume mehr zulässt und Kindern die Möglichkeit nimmt sich an einen ruhigen Ort zurückzuziehen oder einfach nach Lust und Laune zu spielen.
  • Stressor Digitale Medien; durch übermäßigen und nicht kindgerechten Konsum entstehen Ängste, Nervosität und Aggressionen.

2. Persönliche Stressverstärker

Persönliche Stressverstärker sind der INNERE Anteil des Stressgeschehens.

Je nachdem, WIE Situation bewertet werden oder welche Motive, Überzeugungen oder Erfahrungen der Mensch aufweist oder gemacht hat, können DIESE zur Stressreaktion beisteuern.

Ob Stress positiv oder negativ erlebt wird, ist im Wesentlichen eine Folge von Erfahrungen und erlerntem Verhalten.

Diese Erkenntnis zeigt dir, dass Stressverhalten und Bewertungen der Situation veränderbar ist.

Wie stark eine Erfahrung und das damit verbundene Verhaltensmuster in uns wirkt hängt vom limbischen System ab.

Je emotionaler die Situation vom limbischen System beurteilt wird, desto stärker sind wir von der Erfahrung geprägt.

Stressbearbeitung ist somit fast immer DAS VERÄNDERN UND ERLERNEN NEUER DENKMUSTER UND DENKGEWOHNHEITEN. Um dir und deinen Kindern damit zu helfen, habe ich ein E-Book gestaltet, indem du viel zum Thema Affirmationen für Kinder und Jugendliche lernen und anwenden kannst!

Denkweisen deiner Kinder, die Stress begünstigen würden:

  • Sie haben Angst vor Ablehnung; sie stellen keine Forderung, äußern ihre Bedürfnisse nicht, sagen ihre Meinung nicht
  • Sie haben Angst, anderen weh zu tun; sie können nicht Nein sagen, sie verfallen in einen Perfektionismus, sie überfordern sich selbst
  • Sie haben Angst vor Fehlern; sie trauen sich nicht an neue Aufgaben, sie verkrampfen sich bei der Arbeit
  • Sie sehen sich als minderwertig an; sie äußern ihre Bedürfnisse nicht, sie versuchen nach außen hin perfekt zu sein
  • Sie haben Angst vor Konflikten; sie gönnen sich keine Zeit für sich alleine, sie äußern ihre Meinung nicht, sie wehren sich nicht

3. Die Stressreaktion

Durch die Darstellung in diesem Ampel-Modell können Kinder lernen, dass sie an unterschiedlichen Punkten ansetzen können, um ihrem STRESSLEBEN entgegenzuwirken und so ihr WOHLBEFINDEN ERHÖHEN können.

Wie zeigt sich Überforderung bei Kindern?

Die Stressreaktion dient, wie bereits erwähnt, der Mobilisation des Körpers, um die beiden Bewältigungsstrategien Kampf oder Flucht bestmöglich ausführen zu können.

Alle anderen „unwichtigen“ Körperfunktionen werden für diese kurze Zeit eingestellt, um die Energie dort zu nutzen, wo sie gebraucht wird.

Du hast es bestimmt schon erlebt, und es geht deinem Kind genauso:

  • Herzklopfen
  • Schnellere, flachere Atmung
  • Muskelgruppen (Schulter, Nacken, Rücken) spannen sich an
  • Schwitzen
  • der Mund wird trocken
  • Flaues Gefühl in der Magengegend
  • Zittrige Hände und Knie
  • Innere Unruhe
  • Nervosität,…

Diese körperlichen Aktivierungen stellen nicht von vornherein eine Gesundheitsgefährdung dar, sondern sind von Natur aus die Antwort auf eine Bedrohung.

Der österreich-kanadische Mediziner und Biochemiker Hand Selye, hat durch Untersuchungen festgestellt, dass Organismen auf unterschiedliche Belastungen IMMER mit den GLEICHEN typischen körperlichen Veränderungen reagieren.

Wenn jedoch die Stresssituation andauert und der kindliche Körper ständig einer „Gefahr“ ausgesetzt ist, kommt es zu körperlich und seelischen Erkrankungen.

Wie etwa,

  • Herz-Kreislauferkrankungen (Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt)
  • Magen- und Darmprobleme (Magenschleimhautentzündung, Magengeschwüre,…)
  • Verdauungsprobleme (Durchfall, Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen)
  • Schlafstörung
  • Erhöhte Infektanfälligkeit und geschwächtes Immunsystem
  • Kopfschmerzen
  • Viruserkrankungen
  • Hauterkrankungen
  • Stoffwechselstörungen (Diabetes, Schilddrüsenüberfunktion)

Dauerhafter und belastend erlebter Stress löst nicht nur körperliche Erkrankungen aus, sondern schadet auch der Seele.

  • Burnout
  • Angststörungen
  • Tinnitus
  • Depressionen
  • Nervosität und Unruhe
  • Konzentrationsstörungen
  • ADS und ADHS

Wenn du wissen möchtest, ob die Stresssymptome bei Kindern und Erwachsenen unterschiedlich sind, lies gerne den Artikel darüber. “Sind Stresssymptome bei Kindern und Erwachsenen unterschiedlich?”

Wirksame Stressbewältigung setzt die Analyse des eigenen Verhaltens und der eigenen Einstellung voraus.

Weiters kann Stressbewältigung und Stressprävention bereits in jungen Jahr antrainiert werden, damit die Kinder es im späteren Leben automatisch anwenden können.

Kindern leicht Stress erklären

Die Stresswaage

Um die Prozesse zu verdeutlichen, die bei einer Stresssituation auftreten, kann man das Modell der Waage anwenden.

Bei der Aufklärung von Kindern werden die Situationen, die als bedrohlich und gefährlich wahrgenommen werden, sowie die Strategien und Ressourcen zur Bewältigung von Stress gesammelt und zugeordnet. Auch hierfür findest du in meine E-Book ein selbst gestaltetes Arbeitsblatt zum Ausfüllen.

Durch das Anzeigen eines Zeigers lassen sich Stressreaktionen und ein ausgewogener “stressfreier” Zustand abbilden.

Der Zeiger der Waage deutet auf die mögliche Empfindung von “Zufrieden sein” oder “Stress haben” hin.

Es gibt auch noch einen dritten Zustand; den man als “Langeweile” oder “Unterforderung” betiteln kann. (dieser wird im Waagen-Modell vernachlässig)

Dieser Zustand sollte aber nicht vergessen werden, denn auch dieser Zustand kann bei Kindern zu Stress führen.

Wie du dem Stress deiner Kinder gegensteuern kannst, habe ich bereits einige Blogartikel geschrieben, die du dir hier gerne durchlesen kannst!

Zusammenfassend ist es wichtig, dass Eltern ihren Kindern helfen, Stress zu verstehen und lernen damit umzugehen.

Durch einer sichere Umgebung für Kinder, in der sie Fragen stellen können, klare und einfache Informationen über Stress bekommen und altersgerechte Strategien zum Umgang mit Angstzuständen erfahren, können Eltern ihren Kindern helfen, sich an Stresssituationen anzupassen und diese zu bewältigen.

Kinder müssen lernen, dass es normal ist, Stress zu erleben, und dass es keine negative Sache sein muss Stress kann tatsächlich ein Zeichen von Leistung sein.

Wie Dr. Seuss sagte: “Manchmal sind die Fragen kompliziert und die Antworten einfach.”

Indem du dir die Zeit nimmst, deinen Kindern Stress auf eine Weise zu erklären, die für sie sinnvoll ist, kannst du ihnen helfen, sie mit dem Wissen und den Fähigkeiten auszustatten, die sie benötigen, um jede Herausforderung, die ihnen begegnet, freudig anzugehen.

Wenn du Hilfe dabei benötigst, komm doch einfach in meine neue Facebook Gruppe? Dort erhältst du regelmäßig kostenlose Tipps und Anregungen rund um die Themen Achtsamkeit, Stressbewältigung, Entspannung, Stressprävention und Bewegung für Kinder und Jugendliche

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